Landschaftsarchitektur mit Sofort-Wirkung

Gesa Loschwitz
18. April 2016
Robinien vor der Elbphilharmonie, gepflanzt 2011 (Bild: Baumschule Lorberg)

Für die Elbphilharmonie in Hamburg durften auch die Landschaftsarchitekten aus dem Vollen schöpfen: Seit März stehen die Bäume auf den Terrassen. Doch normale Baumschulware, ein paar Mal verpflanzt und etwas über mannshoch, wäre vor der Gebäudekulisse untergegangen. «Wir wollten Bäume finden, die den Eindruck vermitteln, dass sie schon immer dort gestanden haben», sagt der Landschaftsarchitekt Peter Schatz von WES Landschaftsarchitektur. Die Wahl fiel letztendlich auf Robinien, und fündig wurde man in der Baumschule Lorberg in Brandenburg. Sieben acht Tonnen schwere, 15 Meter hohe und 30 Jahre alte Robinien wurden nun auf dem Vorplatz gepflanzt, nachdem die ersten Exemplare bereits seit 2011 auf der unteren Terrasse stehen.

«Ordentliche Bäume, wie schön, wenn es beim Neupflanzen überall in der Stadt so wäre», schrieb dazu Mark Spörrle auf Zeit online, sozusagen Landschaftsarchitektur mit Sofort-Wirkung. Das gibt es selten, denn Zeit ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um Außenlagen geht. Hat man die nicht, schießen die Kosten schnell in den fünfstelligen Bereich pro Baum, und die wenigsten Freiraumprojekte haben ein solches Budget. In Relation zu den Baukosten der Elbphilharmonie erscheint aber auch eine Acht-Tonnen-Robinie mit einem Preis von 15'000 – 20'000 Euro, abhängig von Wuchs und Größe, wie ein Schnäppchen.

Anpflanzung März 2016 (Bild: Baumschule Lorberg)

Other articles in this category