Das Lübecker Theaterfigurenmuseum wird saniert

In der Welt der Puppen

Katinka Corts
7. March 2018
Das neue Figurentheater entsteht als Haus-in-Haus-Konzept (Bild: Imagefilm Possehl Stiftung)

Kasper und Seppl, das Sams und Herr Taschenbier, Pinocchio und Jim Knopf – sie alle waren hier schon zu Gast. Die Sonderschauen des Figurenmuseums Lübeck haben schon viele Berühmtheiten gesehen, in der ständigen Ausstellung werden zudem Figuren, Marionetten, Schatten- und Handpuppen sowie Figuren aus Asien und Afrika gezeigt.

Nach 40 Jahren Betrieb war es an der Zeit, eine umfassende Sanierung und Erweiterung der Räumlichkeiten zu planen. So lobte die Possehl-Stiftung Lübeck Mitte vergangenen Jahres einen einstufigen, nicht offenen und beschränkten Realisierungswettbewerb aus. Beschränkt dabei auf lediglich vier Architekturbüros aus Lübeck, damit über die lange Planungs- und Bauzeit eine ständige Präsenz vor Ort möglich sein würde. Inmitten der zum UNESCO-Welterbe erkorenen „Lübecker Altstadt“ und unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Substanz galt es, beide Häuser entsprechend aktueller Standards von Theater, Technik, Barrierefreiheit und Brandschutz denkmalgerecht umzuplanen und behutsam instand zu setzen.

Ende 2017 entschied sich das Preisgericht für den Entwurf aus dem Büro Konermann + Siegmund Architekten, in dem der Museumsteil in einen anderen Gebäudekomplex verlegt und das Theater um ein neues Eckgebäude ergänzt wird. Das Museum, als Haus im Haus geplant, behält dabei die denkmalgeschützte Fassade – hinter ihr windet sich die Erschließungstreppe um den neuen Kern, der auf drei Etagen mehrere Kabinette für Ausstellungen enthält. Der angegliederte Neubau ist für das Ensemble laut Jury ein Befreiungsschlag, der "neue Potentiale eröffnet" für die Possehl-Stiftung und die Kuratoren künftiger Ausstellungen. Damit dies möglich wird, schloss das Figurenmuseum bereits Ende letzten Jahres – für etwa 2020 ist die Wiedereröffnung der Häuser geplant.

Die bestehenden denkmalgeschützten Bauten werden bis 2020 saniert und erweitert (Bild: Konermann Siegmund Architekten)
Der von der Gebäudehülle autarke Neubau nimmt die Ausstellungskabinette auf (Bild: Konermann Siegmund Architekten)

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