Nordbad

München
Foto © Christoph Stepan
Foto © Christoph Stepan
Foto © Christoph Stepan
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Lichtplaner
Gabriele Allendorf – light identity
Standort
Schleißheimer Straße 142, 80797 München
Jahr
2012
Bauherrschaft
SWM

„Klassisch monumentaler Baustil und Moderne in perfekter Harmonie: Das Nordbad ist berühmt für seine imposante Schwimmhalle mit Tribüne, das große Außenbecken und die weitläufige Saunalandschaft.“ So steht es auf den Internetseiten der Stadtwerke München. In Zukunft wird das Nordbad auch berühmt für die Beleuchtung seiner Schwimmhalle sein. Das von Gabriele Allendorf Light Identity entworfene Konzept greift die Faszination die von dem Element Wasser ausgeht auf, und übersetzt sie in eine zeitgemäße Ausleuchtung des Hallenbereichs.

Als städtische Badeanstalt im Münchner Nordwesten wurde das Nordbad bereits in den 20er Jahren angedacht, jedoch erst von 1936  bis 1941, nach den Plänen der Architekten Karl Meitinger und Philipp Zametzer, realisiert. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Bad teilweise zerstört und von 1949 bis 1951 neu aufgebaut.

Das historische Foto zeigt das Nordbad nach seiner Eröffnung 1941. Das imposante Wandbild mit den zwei Pferden und einer großen Wanduhr wurde beim Wiederaufbau 1949 nicht rekonstruiert. Die abgependelten Deckenleuchten mit klassischem Kugelglas wurden durch Leuchtstoffröhren Lüster ersetzt. 1991 und 1992 gab es eine Sanierung des Gebäudes und eine Neugestaltung der Außenanlagen. Die klassischen Deckenleuchten wichen den Deckenflutern und Reflektorblechen.  

Das Lichtkonzept  für die Schwimmhalle wurde durch Gabriele Allendorf Light Identity neu geplant und mit Unterstützung  der SWM realisiert. Die Beleuchtung der Halle von der Decke an die Seitenflanken zu verlegen hatte, sowohl pragmatische, als auch gestalterische Gründe. Die in den 90er Jahren montierten Deckenfluter mit Reflektionsspiegeln (siehe Foto Seite 1) waren nicht nur ineffizient (knapp 40% Lichtverlust durch die Lichtumlenkung), sondern auch sehr schlecht zu warten. So musste für die  kaputten HIT Lampen das Becken ausgelassen werden. Bei einer Größe von 33 mal 13 Metern dauerte es über 12 Stunden bis das Becken komplett leer war. 

Durch die Verlagerung der Leuchten an die Längsseiten wurde die Decke von technischem Leuchtengestrüpp befreit. Die Schwimmhalle erscheint durch diese Befreiung als architektonische Einheit.  Die eingesetzten LED Strahler wurden von Gabriele Allendorf speziell entworfen und in Kooperation mit der Firma LMT gebaut. Die Verwendung einer Projektleuchte ermöglichte nicht nur eine stilistische Anpassung der Bauform an die Architektur, auch das Licht wurde auf den Raum perfekt abgestimmt.

Die LED Strahler tragen das Licht sehr homogen in die Raummitte. Zudem wird das Licht an die Hohlrippendecke geworfen. Eine Betonung der Raumkontur wird durch das Licht erzielt, welches von den Strahlern nach unten an den Säulen entlang  und in den Raum strahlt. Die Leuchten wurden auf ca. 7 Meter Höhe angebracht. Im unteren Bereich der nordseitigen Säulen hingen schwarze Lautsprecher Boxen. Diese wurden durch dezente weiße Lautsprecher ersetzt.

Das Lichtkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalpflegeamt und der SWM abgestimmt und berücksichtigt die Auflagen des Denkmalschutzes. 
In einem weiteren Bauabschnitt ist geplant, den Säulengang der Halle, welcher sich hinter den Tribünen erstreckt,  mit Licht so in Szene zu setzen, dass das Wandmosaik mehr in den Vordergrund tritt. Dafür sollen kaltweiße LED sorgen, welche die Blau und Türkis Töne des Mosaik besonders gut hervorheben.

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