Kindertagesstätte Josef-Felder-Straße

Augsburg
Foto © Eckhart Matthäus
Foto © Eckhart Matthäus
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Foto © Eckhart Matthäus
Zeichnung © hiendl_schineis architektenpartnerschaft
Hersteller
VOLA
Standort
Josef-Felder-Straße 29, 86199 Augsburg
Jahr
2011
Architekt
hiendl_schineis architektenpartnerschaft, Augsburg, Passau
Autorin
Cordula Rau, München

Die bestehende, zweigruppige Kindertagesstätte in einem Neubaugebiet des Augsburger Stadtteils Göggingen stammt aus dem Jahr 2002. Sie um zwei Kindergartengruppen und eine Kinderkrippe zu erweitern, beschloss der Augsburger Stadtrat 2008. Der Auftrag an das Büro „hiendl_schineis architektenpartnerschaft“ lautete, ein Entwicklungskonzept von der Erweiterung bis zum Ersatz des pavillonartigen Bestandsbaus zu erstellen. Der Bestandsbau und der geplante Neubau sollten durch einen Erschließungstrakt miteinander verbunden werden – zum einen, um in der Übergangszeit bis zu fünf Gruppen unterzubringen, zum anderen, um den Betrieb aufrechterhalten zu können, wenn der Bestandsbau später einmal abgebrochen wird.

Locker gruppierte Raumkuben, umhüllt von Holz – Innerhalb des vorgegebenen Baufeldes entfaltet sich der Baukörper mit fünf in der Höhe gestaffelten Kuben. Aus dem eingeschossigen Volumen der Erschließungsfläche brechen diese horizontal wie vertikal mit gestapelten Ebenen aus. Der Eingangsbereich besteht aus einem großen lichten Raum, in dessen zentralem Bereich, der um 30 cm abgesenkt ist, Veranstaltungen und Bewegungsspiele stattfinden können. Belichtet und belüftet wird er über drei 1,50 × 1,50 m große Lichtkuppeln. Über den zentralen Bereich erschließen sich die einzelnen Gruppen im Süden und Osten, sowie die Räume für Werken, Kochen und Personal. Die Krippe mit eigener Garderobe und Nassbereich für Wickeln, Duschen und Kindertoiletten orientiert sich Richtung Osten und erhält im Außenbereich eine zugeordnete Spielfläche. Die beiden Gruppenräume orientieren sich mit großen Öffnungen nach Süden. Der Raum entfaltet sich mit Stufen und Treppen, Brücken und Bänken, Nischen und Höhlen sowohl vertikal wie horizontal. Ausschnitte, Einschnitte und Durchgänge wurden in amorpher Form gestaltet. Nahe dem Dreieck, aber doch weich und gerundet, zieht sich diese durch das gesamte Haus bis hin zu den selbst entworfenen Möbeln. Durchgänge und Durchblicke, kleine und große Räume tragen zur kindgerechten Atmosphäre bei.

Brettsperrholz mit sichtbaren Lärchenoberfläche – Das Gebäude steht auf einer Stahlbetonplatte. Auf dem Heizestrich sind stark beanspruchbare Dielen aus Lärchenholz verlegt. Die äußere Hülle aus Lärchenschindeln der Gruppenräume zieht sich um die abgerundeten Baukörper auch ins Innere des Gebäudes hinein. Die Brettsperrholz-Wände (KLH) lieferte Aba Holz van Kempen. Sie blieben unbehandelt. Nur in den Nassbereichen wurden die beanspruchten Wände raumhoch gefliest. Überall ist Lärchenholz sichtbar und erfahrbar: am Boden, an den Wänden und an der Decke, als massive Dielen, glatte Wandoberflächen oder raue Schindeln. Die verschiedenen Erschei- nungsformen sorgen dafür, dass trotz der gleichen Holzart keine Monotonie und Langeweile aufkommt. Ganz im Gegenteil: Die Räume wirken abwechslungsreich und spannend. Kupferfarbene Leuchten in Tütenform bringen warmes Kunstlicht in die heimelig anmutende Atmosphäre. Zeitgemäß und zukunftsorientiert bauten die Architekten überwiegend nachhaltige und lösungsmittelfreie Baustoffe ein.

Holzpellets decken geringen Heizenergiebedarf – Der Niedrigenergiestandard wird langfristig zum wirtschaftlichen Unterhalt der Kindertagesstätte beitragen. Bei der gewählten Energieversorgung durch Holzpellets wird der Preis relativ konstant bleiben, im Gegensatz zu konventionellen Heizrohstoffen wie Erdöl und Erdgas. So sind in den nächsten 20 Jahren Einsparungen in Höhe von 200 000 Euro zu erwarten. Die Gebäudehülle entspricht den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009. Eine gute Querlüftung wird durch Öffnungselemente in den oberen Bereichen der Gruppenräume und in den amorphen Dacheinschnitten ermöglicht. Die manuelle Belüftung und entsprechend angeordnete und ausgerichtete Räume unterstützen das Gebäudekonzept, das konsequent auf Einfachheit und Natürlichkeit setzt. Der Außenbereich entwickelt sich von innen nach außen. Wenn die Glasfassaden geöffnet sind, erweitern schwellenlose Übergänge den Innenraum über die lang gestreckten Holzterrassen ins Freie. Hölzerne Terrassenstege gliedern die Flächen in Spiel- und in Bewegungsflächen. Die sind mit Hackschnitzeln, Sand und Rasen abwechslungsreich gestaltet. Der alte Baumbestand konnte weitgehend erhalten bleiben und wurde durch neue Bepflanzungen sensibel ergänzt.

Kompetenz VOLA:
Badarmaturen

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