8. November 2016
Solar-Dächer, die niemand sieht: So stellt sich Elon Musk die Welt der Stromerzeugung von heute vor. (Bild: Tesla)
Zuerst das E-Auto, dann die Batterie fürs Haus, jetzt die Stromerzeugung auf dem Dach: Elon Musk schließt mit seinen kürzlich vorgestellten Plänen des Solar-Dachs den Kreis und zeigt, dass es ihm um nachhaltigen Umgang mit Energie geht.
Hersteller: SolarCity / Tesla (San Mateo / Palo Alto, USA) | Kompetenz: Solar Roof
Spätestens seit der Präsentation seiner «Powerwall» im Jahr 2015 wurde klar, dass es Elon Musk nicht bloß ums Herstellen schneller Elektro-Autos geht, sondern um den nachhaltigen Umgang mit Energie (wir kommentierten: Energiewende plötzlich schick). «The Missing Peace» nannte er seinen Akku für das Wohnhaus damals. Der sollte saubere Energie effektiv im Haus speichern können. Geschaffen waren in der Welt von Tesla somit schon einmal der Verbraucher und der Speicher. Fehlte nun also nur noch einer allerletztes «Missing Peace»: der Erzeuger. So hat sich Elon Musk mit seinem Unternehmen SolarCity, bei dem er eine Aktien-Mehrheit besitzt, aufgemacht und eine Dachziegel-Serie entwickelt, die – im Gegensatz zu herkömmlichen Solaranlagen – nahezu unsichtbar Strom erzeugt. Und das (laut Musk) in Bestnote auf allen Ebenen: «Das Ziel ist es, Solardächer zu produzieren, die besser aussehen, als normale Dächer, die Strom erzeugen, eine längere Lebensdauer haben, besser isoliert sind und am Ende weniger teuer sind, als ein normales Dach plus Stromkosten», beschreibt er bei der Präsentation des Solar Roofs Ende Oktober. Die fand in den Universal Studios statt, inmitten des Film-Sets von «Desperate Housewives». Diese Wahl ist natürlich kein Zufall, denn der idyllische, vielen bekannte Ort wurde von ihm zu diesem Zweck gleich mit den neuen Solarziegeln ausstattet, um so den erstaunten Zuschauern vor Augen zu führen, wie gut seine Erfindung sich auf dem Dach und in der gebauten Umgebung macht. Auch der Zeitpunkt der Präsentation ist übrigens nicht zufällig gewählt, denn die vollständige Übernahme von SolarCity durch Tesla für rund 2,6 Milliarden US-Dollar ist zwar so gut wie beschlossene Sache, doch noch wehren sich die Investoren. Sie halten die versprochenen Synergien für fraglich. Am 17. November 2016 sollen die Aktionäre über die Zusammenlegung der beiden Unternehmen abstimmen. Ganz unabhängig davon böte die quasi mit der Solarzelle beschichtete Dachpfanne eine gelungene Alternative zum Alltagsblau zahlreicher bisheriger Lösungen. Erhältlich sein sollen die Solardächer übrigens schon ab Mitte 2017, in den vier Versionen Toskana, Schiefer, texturiert und glatt. Hier stellt Elon Musk das «Solar Roof» zusammen mit der «PowerWall 2» vor:
Elon Musk stellte – in gewohnter Halbsatz-Manier – am 28. Oktober 2016 seine Vision eines nachhaltigen Umgangs mit Energie vor. (Every Elon Musk Video, 15:05 min.)