Jahresausstellung der Architektenkammer Berlin eröffnet

da! Architektur in und aus Berlin

Carsten Sauerbrei
14. März 2017
Die jährlich, kostenfrei im Berliner Designkaufhaus «stilwerk» gezeigte Ausstellung erreicht eine breite Öffentlichkeit. (Bild: © Till Budde)

Bauvorhaben in Berlin zeichnen sich zur Zeit leider eher durch Stagnation als durch Innovation aus. Dennoch gibt es sie - die gestalterisch und konzeptionell herausragenden Projekte in der Hauptstadt. Darüber hinaus prägen Berliner Architekten, Innenarchitekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten mit ihren Arbeiten nicht nur ihre Heimatstadt, sondern sind deutschland- und europaweit sowie international präsent. Die Auswahl von 68 Arbeiten, die bis zum Sommer 2016 fertiggestellt wurden, aus den acht Bereichen «Wohnen», «Büro, Handel & Gewerbe», «Verkehr & Versorgung», «Gesundheit, Freizeit & Soziales», «Bildung & Wissenschaft», «Kultur», «Freiraum», «Stadtplanung» belegt dies überzeugend.

Wie auch in den Jahren zuvor zeigen die 68 ausgewählten Arbeiten Qualität und Vielfalt der Architektur in und aus Berlin. (Bild: © ARCHITEKTUR BERLIN)

Mit 22 Arbeiten sind Wohnungsbauvorhaben in diesem Jahr am häufigsten, sogar noch stärker als in den Vorjahren, in der Ausstellung vertreten. Der Zuwachs schlägt sich vor allem in der Bandbreite gezeigter Geschosswohnungsbauten wie dem Projekt «PAQ - Paris Quai Henri IV» von «LIN» nieder, dass neben dem Projekt «Bund SOHO» in Shanghai von «gmp • Architekten von Gerkan, Marg und Partner» und den Luxemburger «Vier Pavillons Place de la Résistance» von «ReimarHerbst.Architekten BDA» auch eines von drei Auslandsprojekten ist. Die beiden letztgenannten gehören auch zu den acht, im Bereich «Büro, Handel & Gewerbe» ausgewählten Arbeiten, die alle dokumentieren, wie gute Architektur in jeder Größenordnung zu finden ist - vom Neubau eines ganzen Geschäfts- und Büroquartiers wie bei «Bund SOHO» bis hin zur Neugestaltung eines Eingangsfoyers bei dem Projekt «Riemser Pharma – Standort Berlin» von «Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten». 

Das nunmehr sechste Jahrbuch dokumentiert alle Arbeiten, ergänzt durch Essays zu Themen der Berliner Architektur und Stadtplanung. (Bild: © ARCHITEKTUR BERLIN)

Zu den diesjährigen Trends gehört ebenfalls, dass die Landschaftsarchitektur mit dem Bereich «Freiräume» mit 11 Projekten stärker vertreten ist als in den Jahren zuvor. Der Maßstab der Arbeiten reicht hier vom Spielplatz über die Gestaltung von Stadträumen bis hin zur Stadtentwicklung durch Gartenschauen wie bei dem Projekt «Stadtentwicklung Eutin – Landesgartenschau 2016» von «A24 Landschaft Landschaftsarchitektur». Den Bereich «Kultur» dominieren in diesem Jahr Museen und Ausstellungen mit sechs von sieben ausgewählten Arbeiten. Hier finden sich nicht nur die Arbeiten klassischer Architekturbüros mit Neu- und Umbau ganzer Gebäude, sondern auch die von auf Ausstellungsgestaltung spezialisierten Büros wie «neo.studio | neumann schneider architekten» mit ihrem Projekt «Umbau und Neugestaltung des Erdgeschosses des Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweigs». Mehr Informationen zu allen 68 Arbeiten finden sich nicht nur in der kostenfrei von Montag bis Samstag zugänglichen Ausstellung und im Internet, sondern auch vor allem im zeitgleich erschienenen «Jahrbuch ARCHITEKTUR BERLIN, Band 6», das die Vorstellung der Projekte mit Essays namhafter Autoren zu städtebaulichen Themen und Trends des Berliner Architekturgeschehens ergänzt.

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